Programm

Heilbronn!

Die ganze Stadt im Blick.

Erfolge, Ziele, Forderungen: Unser Programm.

Liebe Heilbronnerinnen und Heilbronner,

die SPD-Fraktion im Heilbronner Gemeinderat steht für eine sachorientierte und engagierte Kommunalpolitik. Wir haben dabei die ganze Stadt und alle hier lebenden Menschen in ihrer ganzen Vielfalt im Blick.

Heilbronn hat sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt und gilt bundesweit als eine der dynamischsten Großstädte. Ein Markenzeichen ist die Kinder- und Familienfreundlichkeit, weil wir für viele unserer Forderungen Mehrheiten im Gemeinderat gewinnen konnten - von der Qualitätsoffensive in der Kindertagesbetreuung, über die Gebührenbefreiung für drei Kindergartenjahre, den Ausbau der Kindertagesbetreuung und der Ganztagsbetreuung an Schulen bis hin zur kostenreduzierten Schulverpflegung für Kinder aus armen Familien.

Die Transformation Heilbronns zur Wissensstadt mit dem Ausbau von Hochschulen und Universität, neuen Technologiezentren und dem IPAI-Park für künstliche Intelligenz geht rasant voran. Diese Entwicklung unterstützen wir ausdrücklich, ohne dabei die klassischen Stärken unserer Wirtschaftsregion mit Handwerk, Mittelstand, Industrie und Handel, Weinbau und Landwirtschaft aus dem Blick zu verlieren.

Die SPD-Fraktion hat bewiesen, dass sich der Einsatz für soziale Gerechtigkeit lohnt und keinesfalls in Widerspruch gerät zum weiteren Ausbau des Stadtbildes und seiner kulturellen Einrichtungen, zur Förderung des Verkehrs oder des Wirtschaftslebens. 

Die SPD war in den letzten Jahren prägende und verbindende Kraft im Heilbronner Gemeinderat – und will dies auch in den nächsten Jahren bleiben. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Wir werben deshalb um Ihr Vertrauen. Schenken Sie den Kandidatinnen und Kandidaten der SPD Ihre Stimme: sie haben die ganze Stadt im Blick!                                              

                                                                   

Tanja Sagasser-Beil                                                                             Rainer Hinderer                                                     

Vorsitzende SPD-Kreisverband                                             Vorsitzender SPD-Gemeinderatsfraktion

 

  • Kinder und Familien

    Zahlreiche kommunalpolitische Entscheidungen betreffen das Leben von Familien und Kindern. Ziel der Heilbronner SPD ist es, das Leben von Familien zu verbessern und optimale Bedingungen zu schaffen, um Kindern gutes und gesundes Aufwachsen zu ermöglichen, Jugendlichen Raum und Gehör zu verschaffen und Familien in ihren Bedürfnissen zu unterstützen.

    Für Kinder, Jugendliche und Familien fordern wir

    Spielen & toben

    • Die Finanzierung von Kinderspielplätzen ausbauen. Dieses sichert den Neubau bzw. Grundsanierung von zwei großen Spielplätzen pro Jahr und den schnellen Austausch kaputter Spielgeräte.
    • Die Sanierung des Waldspielplatzes im Jägerhauswald.
    • Die Neu-Errichtung bzw. Generalsanierung eines Spielpunktes (wie z.B. am Hafenmarkt) in der Innenstadt pro Jahr.
    • Ausbau von Spiel-, Bolz- und Bewegungsmöglichkeiten, die auf die Bedürfnisse von Jugendlichen abgestimmt sind und die bessere Nutzung und Auslastung bestehender Anlagen.

    Quartiersarbeit sowie Offene Kinder- und Jugendarbeit 

    • Den raschen Abschluss der Neukonzeption der Jugendarbeit und die zügige Umsetzung. Wir fordern eine Konzeption, die mindestens folgenden Anforderungen entspricht: Jugendarbeit in jedem Stadtteil mit verlässlichem Personal und festen Räumlichkeiten. Ausstattung und Angebote müssen sich an den Interessen und Themen von Jugendlichen orientieren, die Öffnungszeiten müssen jugendgerecht sein und sich daher auch in die Abendstunden oder ins Wochenende erstrecken. Hierzu wird es neben hauptamtlichen Kräften den Ausbau ehrenamtlicher Strukturen und Formen der Selbstverwaltung brauchen. Hierfür muss die Stadt gute Rahmenbedingungen schaffen.
    • Jugendliche brauchen Räume, in denen sie gewünscht und gewollt sind, mitbestimmen dürfen und unter sich sein können. Deswegen fordern wir in einem ersten Schritt ein ergänzendes Angebot der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Böckingen, wo abends oft bis zu 70 Jugendliche ins Quartierszentrum kommen.

    Die Ausweitung der Quartiersarbeit in den Stadtteilen und die zeitnahe Errichtung eines Quartierszentrums in der Innenstadt, das auch Menschen, die sich dort aufhalten aber nicht wohnen, ein Angebot machen soll. Dieses sollte möglichst zentral liegen. Um ein solches Angebot zu testen, fordern wir ein „Pop-Up-Quartierszentrum“ als Interimsnutzung im Wollhaus, das insbesondere auch Angebote für Jugendliche bereithält. Falls es die Umstände zulassen, ist auch ein an das Quartierszentrum angegliedertes aber separat auftretendes Jugendzentrum denkbar.

    Mobilität

    • Eine Offensive für die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr, insbesondere mit Blick auf die Schulwegsicherheit. Hierbei denken wir auch an die Einführung so genannter „Schulstraßen“, also die temporäre Sperrung von Zufahrtsstraßen zu Schulen zu Unterrichtsbeginn. Auch beim Bau von Radwegen muss die Sicherheit von Kindern besser berücksichtigt werden.
    • Keine Erhöhung der Buspreise in den nächsten fünf Jahren bei den Bustickets für Kinder sowie die Einführung einer Kindertageskarte. 
    • Beibehaltung und perspektivisch die Ausweitung des Buddys der Stadtwerke Heilbronn (On-Demand-Nachttaxi), damit insbesondere junge Menschen, aber auch alle andern, die den Buddy nutzen, nachts sicher unterwegs sein können. 

    Und sonst so

    • Mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei sie betreffenden Vorhaben, wie z.B. die Gestaltung von Spielplätzen, Schulhöfen, Radwegen, Sportanlagen. Stärkung ihrer Mitbestimmungsmöglichkeiten in gesellschaftlichen Belangen durch regelmäßige und strukturell verankerte Beteiligungsformate.
    • Bei der Gestaltung des öffentlichen Raums ist darauf zu achten, dass es konsumfreie und attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Familien gibt. Sowohl drinnen, wie zum Beispiel in der VHS oder der Stadtbibliothek, als auch draußen, wie z.B. am Neckarufer.
    • In den letzten Jahren hat sich in Heilbronn eine aktive queere Szene entwickelt, die insbesondere für junge Menschen eine wichtige Anlaufstelle und einen Safe Space bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit darstellt. Wir fordern, die LGBTQIA+ Community in Heilbronn aktiv zu fördern, ihre Sichtbarkeit zu fördern und räumlich und finanziell zu unterstützen.
    • Es gilt, einen barrierefreien Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung für Kinder und Jugendliche sicherzustellen, einschließlich psychologischer Betreuung und Präventionsmaßnahmen.
    • Die weitere Förderung von Maßnahmen zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sowie von benachteiligten Familien, um gleiche Bildungs- und Zukunftschancen für alle zu gewährleisten.
    • Keine Erhöhung der Eintrittspreise in die städtischen Bäder für Kinder und Familien in den nächsten fünf Jahren. 
    • Eine Kooperation beim städtischen Familienpass mit dem Landkreis mit dem Ziel, das Angebot auf den Stadt- und Landkreis auszuweiten. 
    • Bereitstellung von Flächen zum Besprühen sowohl für Jugendliche im Rahmen der Jugend- und Quartiersarbeit als auch für regionale Künstler*innen. Wir regen an, jedes Jahr eine große Wand eines städtischen Gebäudes auf Kosten der Stadt von einem/r Künstler*in gestalten zu lassen.
  • Heilbronn gilt heute als eine der innovativsten Bildungs- und Wissensstädte im Land. Die SPD-Fraktion hat auf dem Weg dahin wesentliche Weichen gestellt. Dies gilt in besonderem Maße für den Bereich der Frühen Bildung. Einige Beispiele dafür sind: gebührenfreier Kindergarten, Sprachförderung ab drei Jahren in allen Kindertageseinrichtungen, Förderangebote, beispielhafte Vernetzung zwischen Kindergarten und Grundschule, über 50% unserer Grundschulkinder nehmen ein schulisches Ganztagesangebot wahr, ein breites Angebot aller weiterführenden Schulformen, Entwicklung Heilbronns zur Wissensstadt mit einem umfassenden Angebot an Hochschulen und Universität und einer Vervielfachung der Studierendenzahlen in den letzten Jahren.

    Für Kinder im Vorschulalter fordern wir

    • Weiterer zügiger Ausbau von Ganztagsbetreuung für alle Altersstufen
    • Optimierung der Sprachförderung
    • Bedarfsgerechte Bereitstellung von Betreuungsplätzen für Kinder von 0 bis 3 Jahren und den Einstieg in die Gebührenfreiheit für unter Dreijährige mit Unterstützung des Landes
    • Weitere Einrichtung von bedarfsgerechten Kindergartengruppen, die auch während der Ferien Öffnungszeiten anbieten.

    Für Kinder und Jugendliche im Schulalter fordern wir

    • Weitere pädagogische Aus- und Umgestaltung der Heilbronner Schulen zu einem Lebensraum für Kinder, kindgerechte Raumgestaltung sowie Schulhöfe und Schulanlagen zum Spielen und Lernen,
    • Schulen ausreichend   mit finanziellen Mitteln zur Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln    auszustatten
    • Bereitstellung von Mitteln für Instandhaltung und Sanierung der Schulgebäude und ihrer sanitären Einrichtungen.
    • Konsequenter Ausbau von Angeboten der Ganztagesschule,
    • Stärkung und den weiteren Ausbau der Schulsozialarbeit sowie Ergänzung um Beratungsangebote für psychische Probleme.
    • Sicherstellung von Sport- und Schwimmunterricht für alle Schüler*innen und den Ausbau unseres Angebots an Sporthallen und ausreichend Bädern, damit alle Kinder schwimmen lernen können,
    • Weiterentwicklung inklusiver Bildungsangebote an allen Schulformen, die das gemeinsame Lernen von Schüler*innen mit und ohne Behinderung fördern,
    • Ergänzung von Unterricht und Ganztagesbetreuung an den Schulen durch bedarfsgerechte Angebote der Kinder- und Jugendhilfe für Kinder, die einen erhöhten Erziehungsbedarf haben und Familien, die diesen Bedarf nicht aus eigener Kraft erfüllen können,
    • Bedarfsorientiertes Betreuungsangebot während der Schulferien.

    Für Studierende fordern wir

    • Weitere Standortentwicklungen und Ausbau des Bildungscampus am Europaplatz
    • Die Gewinnung Studierender mit kreativen Methoden muss als Aufgabe stärker ins Bewusstsein der Stadt rücken.
    • Verbesserung der Verkehrsverbindungen zwischen den Hochschulstandorten
    • Attraktivierung der Innenstadt und der kulturellen Angebote für Studierende
    • Mehr studentischer Wohnraum mit flexiblen Wohnformen. Einzelwohnungen, WGs, gemischte Wohnformen z.B. mit Senior*innen oder für Studierende mit Kind. Dabei ist beispielsweise durch serielles Bauen auf möglichst günstige Mieten zu achten.

  • Die SPD hat die Wohnbaupolitik in den vergangenen Jahren zu einem Schwerpunkt ihrer kommunalpolitischen Arbeit gemacht – mit Erfolg! Mit dem Handlungsprogramm Wohnen und den Wohnbaupolitischen Beschlüssen wurden wichtige Weichen gestellt. Mit guten Argumenten und enormer Hartnäckigkeit ist es der SPD-Fraktion gelungen, im Gemeinderat nach mehreren Anläufen eine Mehrheit für ein flexible Quote für den öffentlich geförderten Mietwohnungsbau zu gewinnen. Bei Wohnbauvorhaben mit mehr als zwölf Wohneinheiten muss die Verwaltung mit dem Investor eine Quote für geförderte Mietwohnungen verhandeln und dem Gemeinderat vorschlagen – dieser entscheidet. Seit dieser Beschlussfassung werden auch in Heilbronn wieder verstärkt öffentlich geförderte Mietwohnungen gebaut. So können seit Sommer 2023 im neuen Quartier Hochgelegen Nähe der SLK-Kliniken etwa 150 geförderte (Sozialwohnungen) bezogen werden: Beeindruckend!

    Wir fordern:

    • Bereitstellung von Wohnbauflächen unter Berücksichtigung der Innenstadtentwicklung (Umnutzung, Baulückenerschließung, Überbauung von Parkplätzen und großen Handelsflächen) und besonnene Entwicklung von Neubauflächen in den Stadtteilen. Künftig dürfen keine neuen Wohnquartiere ohne einen Anteil von Geschosswohnungsbau geplant werden. Es wird Grund und Boden gespart, Klima geschont und sparsamer mit Energie umgegangen. Zudem sind die Wohnungen günstiger. Hierbei gilt: Innenverdichtung vor Außenentwicklung.
    • Weiterentwicklung der von der SPD durchgesetzten „Gebietsbezogenen Quote“ für geförderten Wohnraum. Grundsätzlich hat sich die Festlegung einer Quote mit direktem Bezug zum jeweiligen Bauvorhaben bewährt. Die SPD setzt sich für eine Quote von 25 % oder mehr bei neuen Bebauungsplänen ein. Ebenso muss ein Mechanismus gefunden werden, der eine Quotenregelung auch für nicht-vorhabenbezogene Bebauungspläne rechtlich möglich macht.
    • Aufwertung und Revitalisierung der Heilbronner Süd- und Nordstadt sowie der Bahnhofsvorstadt weiter vorantreiben,
    • Initiierung und Förderung von Baugemeinschaften, um vielfältige Wohn- und Lebensformen zu entwickeln. Baugebiete, wie der Neckarbogen, die Friedrich-Ebert-Trasse, der Längelter sind dafür prädestiniert. Wir können uns eine Vergabe der Grundstücke in Erbpacht vorstellen und werden dies zur Diskussion stellen.
    • Aufwertung benachteiligter Gebiete, ggfs. Neuordnung in enger Zusammenarbeit mit den Bewohner*innen.
    • Die Ausweisung von Standorten für Tiny-Häuser. Als temporäre Wohnmöglichkeit für Menschen, die Schwierigkeiten auf dem herkömmlichen Wohnungsmarkt haben, aber auch als unkonventionelle Wohnform als Ergänzung zum vorhandenen Wohnraum. Auch im Rahmen eines „Housing first“-Konzeptes zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit können Tiny-Häuser eine sinnvolle Ergänzung sein.
    • Eine Stärkung unserer 100-Prozent-Tochter Stadtsiedlung durch die Erhöhung des Eigenkapitals durch die Stadt Heilbronn. Ebenso wollen wir darüber diskutieren, ob wir die Stadtsiedlung für die Zukunft breiter aufstellen und Geschäftsfelder wie Stadtentwicklung, Standortentwicklung oder den Bau öffentlicher Einrichtungen selbstbewusst ausweisen - als eigenständige Unternehmenssparten mit einer transparenten Finanzierung und einem evtl. Verlustausgleich nicht aus Mieteinnahmen.
    • Eine Initiative zur Aktivierung von leerstehendem Wohnraum. Hierfür schlagen wir zwei konkrete Maßnahmen vor: Ankauf von Belegungsrechten für Wohnungen durch die Stadt, um so Wohnungen für am Wohnungsmarkt benachteiligte Zielgruppen zur Verfügung zu stellen (Anregung: Prüfung einer Kooperation mit der Caritas, die ein vergleichbares Vorhaben umsetzt). Prüfung der Umwandlung von dauerhaft leerstehenden Büroflächen in Wohnungen.

  • Der Charakter einer Stadt zeigt sich am Umgang mit ihren schwächsten Bewohner*innen. Die Erhaltung der sozialen Standards sowie der Ausbau und die Weiterentwicklung der sozialen Angebote gehören zu unseren vordringlichsten Zielen. Das Zusammenleben in der Gemeinschaft – ob in einer Stadt, einem Stadtteil, in einem Sozialraum - gelingt dann, wenn allen Menschen gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht wird. Kommunale Sozialpolitik muss den Zusammenhalt fördern und verhindern, dass Menschen in unserer Gesellschaft wegen ihres sozialen Status ausgegrenzt werden.

    Wir fordern:

    • Erhalt, Weiterentwicklung und eine auskömmliche Finanzierung offener, ambulanter und stationärer Angebote der Behinderten-, Arbeitslosen-, Suchtkranken- und Wohnungslosenhilfe.
    • Ausbau der Zusammenarbeit und Unterstützung der bewährten Leistungserbringer von Kirche, Diakonie, Caritas, Arbeiterwohlfahrt, Deutsches Rotes Kreuz, den Mitgliedern des Paritätischen Wohlfahrtverbandes.
    • Wir wollen gemeinsam mit der Verwaltung eine langfristige Perspektive für den Erfrierungsschutz Heilbronn, der sich aktuell im Winter in der Neckarhalde befindet, erarbeiten.
    • Bekämpfung der Armut von Kindern und Familien: alle Kinder müssen das gleiche Recht auf Teilhabe und Entwicklungschancen bekommen. Neben der Schaffung und dem Ausbau eines vielseitigen und zeitgemäßen Erziehungs-, Förder- und Betreuungsangebotes für Kinder und Jugendliche gilt es auch, akuten wirtschaftlichen Notlagen mit finanziellen Soforthilfen zu begegnen.
    • Erbringung bedarfsgerechter und zielgerichteter Hilfeangebote, wenn Familien in ihrer Erziehungsaufgabe überfordert sind, wenn junge Menschen nicht ihren Bedürfnissen entsprechend versorgt und gefördert werden oder wenn das Kindeswohl gefährdet ist oder gar Misshandlung oder Missbrauch drohen.
    • Veränderung bzw. Verbesserung aller Strukturen, die Menschen mit einer Behinderung oder einem Handicap einschränken und die sie von Teilhabe ausschließen, z.B. zeitnaher Ausbau der Barrierefreiheit im ÖPNV.
  • Ältere Menschen sollen sich in Heilbronn wohl fühlen und in unserer Stadt zurechtkommen. Das bedeutet für uns eine vorausschauende Stadtplanung und barrierearme Gestaltung öffentlicher Räume und Verkehrsmittel, die Sicherung der Nahversorgung in den Stadtteilen, ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr, sowie Sport-, Freizeit-, Bildungs- und Naherholungsmöglichkeiten, die auf die Bedürfnisse der älteren Generation zugeschnitten sind.

    Wir fordern:

    • Den Ausbau neuer Wohnformen wie selbstorganisierte Seniorenwohngemeinschaften, ambulant betreutes Wohnen und Mehrgenerationenhäuser,
    • Die Schaffung wohnortnaher Anlaufstellen, die für ältere Menschen und deren Familien Beratungsangebote in Sachen Wohnen, Versorgung, Betreuung und Pflege vorhalten. Unsere Bürgerämter bieten dazu geeignete infrastrukturelle Voraussetzungen.
    • Die Sicherstellung einer hochwertigen und wohnortnahen Gesundheitsversorgung und Pflege: ambulante mobile Dienste, betreute Tageseinrichtungen und betreute Seniorenwohnungen in allen Stadtteilen,
    • Den Ausbau von Angeboten der Kurzzeit- und Tagespflege sowie die Sicherstellung eines ausreichenden Angebots im Bereich der stationären Pflege. Eine verlässliche und regelmäßig fortzuschreibende kommunale Pflegeplanung ist dafür ein wichtiges Instrument.
    • Kommunale Unterstützung bei der Sicherstellung einer wohnortnahen Haus- und Fachärzteversorgung,
    • Sicherstellung der stationären Gesundheitsversorgung in öffentlicher Trägerschaft: am Standort Gesundbrunnen wurde ein Krankenhaus der Zentralversorgung geschaffen, das alle notwendigen Fachrichtungen auf hohem medizinischem Niveau anbietet. Unser Ziel ist es, die Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft zu stärken.
    • Wir unterstützen und fordern den weiteren Ausbau der Gesundheitsakademie an den SKL-Kliniken. So können auch künftig Ausbildungen in vielen Gesundheitsberufen auf hohem Niveau in unserer Stadt angeboten werden.
    • Verbesserung der ÖPNV- Anbindung des Standorts Gesundbrunnen.
  • Die positive Entwicklung in der Innenstadt fördern und fördern wir seit Jahren. Der Masterplan Innenstadt wird fortgeschrieben, mit Sommerzonen wird experimentiert, Sanierungsgebiete werden ausgewiesen; damit können Hauseigentümer Zuschüsse erhalten. Die Nutzungsgebühren für öffentlicher Flächen wurden ausgesetzt, das gilt auch für die Gastronomie. Im Neckarbogen wird der Dritte Bauabschnitt geplant.

    Zahlreiche Parkhäuser rund um die Innenstadt sind ein gutes Angebot für Autofahrer*innen, Stadtbahn und Busse binden Heilbronn an die Stadtteile und an das Umland an. Magie der Stimmen, Jazz und Einkauf Hochsprungmeeting, Publikumsläufe sind Events, die für viel Belebung unserer Innenstadt sorgen.

    Aus unseren Gesprächen mit Händler*innen, mit der Stadtinitiative und aus den Erkenntnissen des Innenstadtkongress Frequencity und vielen Gesprächen mit Heilbronner Bürgerinnen und Bürgern gibt es zahlreiche Ideen.

    Damit die Ideen umgesetzt werden können fordern wir:

    • Gestaltung der Fußgängerzonen, der Neckarmeile, der öffentlichen Plätze, der Innenstadt mit mehr Grün und Sitzgelegenheiten, die zum konsumfreien Verweilen einladen,
    • Beteiligung der Bürger*innen und Händler*innen bei der Erstellung einer neuen Gestaltungsrichtlinie.
    • Schaffung von weiteren Spielinseln in der Innenstadt.
    • Eine bessere Anbindung der „Neckarmeile“ an die Sülmerstraße durch eine Attraktivierung der Querachsen Lohtorstraße und Turmstraße für den Fußgängerverkehr.
    • Schließung der Gerberstrasse für den Durchgangsverkehr und weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen in der nördlichen Innenstadt. Ausweisung des gesamten Gebiets als „Anlieger frei“ und Ausweisung aller Parkplätze als Anwohnerparkplätze. Parkplätze für Menschen mit Behinderung und Kurzeitparkmöglichkeiten sollen erhalten bleiben. Wir bekräftigen unseren Antrag aus dem Jahr 2023, der die Stadtverwaltung auffordert, eine strategische Parkraumbewirtschaftung zu konzeptionieren, die z.B. Anreize schafft, Parkhäuser zu nutzen.
    • Aktionstage der Verkehrsbetriebe, wie z.B. kostenlose Fahrten in der Adventszeit mit Bus und Stadtbahn.
    • Angebote für Start-Ups in Räumen der Stadt Heilbronn, um neue Ideen zu präsentieren und auszuprobieren zu können.
    • Umwandlung freier Handelsflächen und Leerstände für Dienstleistung und Wohnen.
    • Verschönerung und Belebung der „Hinterhöfe“ und Gassen in der Innenstadt.
    • Einrichtung von Zonen für Straßenkünstler*innen, wo diese ohne bürokratischen Aufwand Musik machen oder andere Kunst vorführen können (analog z.B. zu Stuttgart).
    • Öffnung der Oberen Neckarstraße zum Neckar und perspektivisch Neckarterrassen vom Götzenturm bis zum Bollwerksturm.
  • Die schwäbische Kehrwoche gepaart, mit Anstand und Respekt, sollte Garant für die Sauberkeit in den Wohngebieten und in der ganzen Stadt sein – leider nicht überall. Immer wieder leiden öffentlichen Parks und Plätze und die Innenstadt durch zu starke „Vermüllung“.

    Mit zahlreichen Maßnahmen der Stadtverwaltung und Vorschlägen der SPD-Fraktion wird die Situation besser: große Unterflur-Abfallcontainer, mehr und abgedeckte Abfallkörbe, die Plünderung durch Vögel verhindern, und Kontrollen in den Parks zeigen Wirkung. Die Frauen und Männer der Stadtreinigung sind sieben Tage in der Woche in der Innenstadt unterwegs, für die Anschaffung von Fahrzeugen und Aufstockung von Personal haben wir Mittel im Haushalt bereitgestellt.

    Wo Sauberkeit fehlt, fühlen sich Menschen unsicher; das belegt eine Studie der Universität Heidelberg, mit der die Kriminalität und das subjektive Sicherheitsempfinden in Heilbronn analysiert wurde. Aktuelle Zahlen der Kriminalstatistik belegen: Diebstähle, Gewaltandrohungen und Übergriffe haben zugenommen. Darauf reagieren wir und kümmern uns weiter um eine Verbesserung der Sicherheit.  Wir kümmern uns weiter um eine Verbesserung der Disziplin im Straßenverkehr: Geschwindigkeitsmessungen in 30-iger Zonen und auf Schulwegen, mehr Fußgängerübergänge und bessere Radwege sind für mehr Verkehrssicherheit notwendig. Die SPD-Fraktion setzte die Anschaffung weiterer mobiler Geschwindigkeitsmessgeräte durch. 

    Wir fordern:

    • Mehr Kontrollen im öffentlichen Raum, um der Furcht vor Kriminalität wirksam zu begegnen.
    • Waffenverbotszonen und Überwachungsmöglichkeiten sind dort, wo gehäuft Straftaten begangen werden und wo es das Landesgesetz erlaubt, einzurichten.
    • Eine Verbesserung der Beleuchtung der Straßen und Gassen vor allem in der Innenstadt um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen.
    • Eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe „Sauber und Sicher“ unter Leitung des Ordnungsamts mit weitreichenden Kompetenzen, um schnell und effizient Lösungen bei akuten Negativentwicklungen des öffentlichen Raums einschließlich der Schulhöfe ergreifen zu können.
    • Konsequentes Vorgehen gegen Raser und illegale Straßenrennen.
    • Die Einführung einer Katzenschutzverordnung mit Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für freilaufende Katzen. Damit kommen wir einer Forderung des Tierschutzes nach und entlasten, Heilbronner Tierheim und vermeiden unnötiges Tierleid. Wir werben für ein Taubenhaus nach Freiburger Vorbild mit dem Ziel, die Stadttaubenpopulation zu regulieren und den vorhandenen Tauben und artgerechtes Leben zu ermöglichen.

    Müll vermeiden und Müllsünder*innen ahnden

    Herumliegender und wild abgelagerter Müll verschandelt unser Stadtbild. Containerstandorte sehen häufig aus wie Müllkippen. Hier muss mehr passieren. Wir fordern daher folgende Ideen zu prüfen und gegebenenfalls umzusetzen:

    • Einführung einer Verpackungssteuer, sobald die rechtlichen Grundlagen eindeutig geklärt sind. Ziel ist nicht, zusätzliches Geld von der Gastronomie einzunehmen, sondern konsequent auf Mehrweg zu setzen. Die Stadt soll die Gastronomie dabei unterstützen, auf geeignete Pfandartikel umzustellen. In ihren eigenen Betätigungsfeldern gehen Stadt und städtische Unternehmen mit gutem Beispiel voran.
    • Prüfung der Abschaffung der Glas- und Altkleidercontainer im öffentlichen Raum, da diese ein Anziehungspunkt für Müllablagerungen sind. Durch die freiwerdenden finanziellen Mittel könnten die Öffnungszeiten der Recyclinghöfe ausgeweitet werden. Ebenso ist zu prüfen, ob bei der Neuausschreibung der Müllabholung Glas gesondert abgeholt werden kann.
    • Erprobung des Einsatzes so genannter „Waste Watchers“, um die Verursacher*innen illegaler Müllablagerungen zu ermitteln.
    • Eine Info-Kampagne zum Mängelmelder, um diesen guten Service bei den Bürgerinnen und Bürgern bekannter zu machen.
  • Heilbronn bietet attraktive Arbeitsplätze, in bewährten Handwerksberufen und innovativen, auch mittelständischen, Industriebetrieben, im Handel, in der Dienstleistung und Hochschulbildung und künftig immer mehr im IT-Bereich.  Der wirtschaftlich-technologische Strukturwandel, die notwendige Transformation ganzer Branchen, findet statt.  Mit den Arbeitsmöglichkeiten im Wohlgelegen bietet die Stadtsiedlung Räume für junge Unternehmen. Der IPAI-Standort für Künstliche Intelligenz in Neckargartach ist ein bedeutendes Projekt für die Zukunft von Wissenschaft und Wirtschaft und bietet Chancen für viele gesellschaftliche Bereiche.

    Wer arbeitet soll auch feiern – die Stadtteilfeste, der historische Pferdemarkt, Magie der Stimmen, Jazz und Einkauf, das Kinderfest in den Wertwiesen, der Kindertag im Pfühlpark, das Weindorf, der Weihnachtsmarkt und viele weitere Veranstaltungen laden zum Schlendern, Schwätzen, Verweilen und Feiern ein. Organisiert von der Heilbronner Marketing GmbH, Vereinen, Schulen und privaten Anbietern findet so jeder das ganze Jahr Anlässe, die es sich zu besuchen lohnt. Orchester, Kunstvereine, Museen und Theater lohnen einen Besuch. Neue Kulturformate bieten das Soziokulturelle Zentrum Maschinenfabrik, die Zigarre oder auch die Quartierszentren in den Stadtteilen. Die Kulturförderrichtlinien wurden neu formuliert.

    Damit sich Arbeit lohnt und Feiern möglich ist, fordern wir:

    • Ausbau der Stelle kommunaler Wirtschaftsförderung in enger Abstimmung mit privaten Angeboten zur Ansiedlung junger kleiner Unternehmen, auch in der Innenstadt sowie preisgünstige Flächen für Handel und Gewerbe für Start-Ups.
    • Die hohen Mieten in der Innenstadt machen die Gründung eines eigenen Geschäfts jenseits von Franchise beinahe unmöglich. Wir fordern daher eine „Innovationsfabrik für den Handel“, wo analog zur Innovationsfabrik Gründer*innen Handelskonzepte zu vergünstigten Bedingungen für einen gewissen Zeitraum ausprobieren können. Die Stadt kauft oder mietet hierfür eine geeignete Immobilie in der Innenstadt und legt dem Wirtschaftsausschuss ein Konzept vor.
    • Gute Ausbildungs- und Arbeitsplätze bei der Stadt Heilbronn und den städtischen Unternehmen, tariflich abgesichert, auch für die Beschäftigten in den SLK-Kliniken und ihrer Tochterunternehmen.
    • Regelmäßige Dynamisierung und Anpassung des Kulturetats und Berücksichtigung neuer kultureller Initiativen.
    • Präzisierung der Aufgaben der Heilbronner Marketing GmbH und Ausdehnung der Zuständigkeit auf die Stadtteile.
    • Wiederbelebung des traditionellen Neckarfestes.
    • Zur Eröffnung des Heilbronner Weindorfs soll aus einem Heilbronner Brunnen Traubensaft fließen.
    • Um den Wildwuchs an „Automaten-Standorten und -Läden“ entgegenzutreten, setzen wir auf eine Wiederbelebung der Kioskkultur in Heilbronn.
  • Städte spielen beim Klimaschutz eine entscheidende Rolle. Sie leisten durch aktive Klimaschutzmaßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Emissionen und können durch ihre unmittelbare Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern diese motivieren und mitnehmen. Deswegen sind beim Klimaschutz auch Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit wichtig. Heilbronn hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu sein. Das ist ein hehres Ziel, das wir voll unterstützen. Die Erstellung eines Klimaschutzmasterplans, der Ausbau der Klimaschutzleistelle und die vom Gemeinderat in den letzten Jahren beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen wurden von uns aktiv eingefordert und aus Überzeugung beschlossen. Auf unsere Initiative hin ist die Bewertung städtischer Vorhaben auf ihre Nachhaltigkeit hin künftig ein Bestandteil der Beschlussvorlagen im Gemeinderat.

    Für die nächsten fünf Jahre machen wir deutlich:

    • Wir stehen hinter dem Bau von Windkraftanlagen im Gebiet Stöckach. Uns ist es wichtig, die Bürger*innen transparent und umfassend zu beteiligen; und das nicht nur inhaltlich. Auch wirtschaftlich wollen wir eine Beteiligung interessierter Bürger*innen im Rahmen einer Genossenschaft. Wenn Rahmenbedingungen, Nutzen und Ertrag stimmen, können wir uns die Realisierung weiterer Windkraftstandorte auf Heilbronner Gemarkung vorstellen.
    • Wir unterstützen das Freiflächen-PV-Konzept der Stadt Heilbronn. Uns ist wichtig, dass die Standorte breit vergeben werden und möglichst viele Investor*innen zum Zug kommen. Dabei gilt für uns: Genossenschaften und Betreibermodelle in Bürgerhand vor reinen Finanzinvestoren.
    • Wir stehen hinter der Umwandlung des Kohlkraftwerks in ein Fuel Switch Kraftwerk, zu einer möglichst nachhaltigen Beschaffung des vorerst benötigten Gases und zu einer schnellen Umstellung auf grüne Gase wie regenerativ erzeugten Wasserstoff.
    • Die kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen, effizienten und kostengünstigen Wärmeversorgung in Heilbronn. Wir unterstützen quartiersgebundene Nah- und Fernwärmekonzepte und fordern eine sehr gute Öffentlichkeitsarbeit, um die kommunale Wärmeplanung, ihre Ziele und Vorteile in Heilbronn bekannt zu machen und die Menschen mitzunehmen.

    Außerdem fordern wir:

    • Die konsequente Umsetzung des Klimaschutzmasterplans und die Bereitstellung der erforderlichen Mittel in den Haushaltsentwürfen durch die Verwaltung.
    • Die Auflegung eines kommunalen Förderprogramms für Balkonkraftwerke zum Doppelhaushalt 2025/26. Es soll bis zu einer festzulegenden Einkommensgrenze gelten.
    • Zu prüfen, inwieweit Neckar und Bäche für den Ausbau von Wasserkraftwerken geeignet sind. Hier geht es uns auch um kleine Einrichtungen, die in der Summe dennoch einen wichtigen Beitrag zur Umstellung auf erneuerbare Energien in Heilbronn leisten können.
    • Wir fordern eine verstärkte Nutzung von Parkplatzflächen und vergleichbarem für PV und eine offensive Werbung der Stadt für PV auf großen Dächern zum Beispiel in den Gewerbegebieten.
    • Eine bessere Hitzeresilienz in der Stadt durch die Beibehaltung aller Heilbronner Brunnen und den weiteren Ausbau von Trinkwasserbrunnen und -spendern im öffentlichen Raum, Wasserelementen auf Spielplätzen, ausreichende natürliche Verschattung und Sonnensegel auf Spielplätzen und anderen öffentlichen Plätzen und eine Begrünung (möglichst dauerhaft, nicht temporär) stark versiegelter Bereiche in der Innenstadt und den Stadtteilen.
    • Bei der Aufstellung von Bebauungsplänen ist konsequent auf optimale Rahmenbedingungen für Klimaschutz zu achten. Dies fängt bei der Ausrichtung der Dachflächen an und hört bei einem nachhaltigen Wassermanagement (Stichwort Schwammstadt) auf.
    • Bei städtischen Bauvorhaben setzen wir bei Planung, Bau und Lebenszyklus der Gebäude auf die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und wollen durch nachhaltiges Bauen mit gutem Beispiel vorangehen.
  • Das Fahrrad muss in einer kompakten Stadt wie Heilbronn zum Verkehrsmittel der ersten Wahl für so viele Menschen wie möglich werden. E-Bikes und Pedelecs bieten die große Chance, dass in Zukunft auch längere und hügelige Strecken mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können. Dies ist nicht nur ein Gewinn fürs Klima, sondern auch für die Nutzer*innen: Fahrradfahren im Alltag leistet einen nachweislichen Beitrag zur Gesundheit und ist im Vergleich zum Auto ein kostengünstiges Fortbewegungsmittel.

    Wir wollen niemanden zwingen, vom Auto aufs Rad umzusteigen. Wir wollen, dass in Heilbronn die Rahmenbedingungen fürs Radeln so gut werden, dass die Menschen es gern und mit Begeisterung tun. Beim Ausbau der Radinfrastruktur hat sich in Heilbronn in den letzten Jahren viel zum Guten entwickelt. Darauf wollen wir uns nicht ausruhen. In den kommenden Jahren gilt es Lücken im Radwegenetz zu schließen, die (Schulweg-)Sicherheit zu verbessern, Mängel auf bestehenden Verbindungen zu beseitigen und die Ampelschaltungen zu optimieren. Dort, wo der Raum knapp ist, muss ausdiskutiert werden, wo der private Autoverkehr Raum (also Fahrspuren) an den so genannten „Umweltverbund“ (ÖPNV, Rad, Fuß, Carsharing, auch Taxis) abgeben muss.

    Untersuchungen zeigen, dass viele Wege im Alltag so kurz sind, dass sie problemlos zu Fuß zurückgelegt werden könnten. Auch hierfür wollen wir in Heilbronn sensibilisieren und bessere Rahmenbedingungen schaffen. 

    Konkret fordern wir:

    • Alle öffentlichen Gebäude, auch unsere Schulen, Kitas, Sporthallen etc., mit zeitgemäßen und sicheren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder auszustatten. Dazu gehören geeignete Abstellmöglichkeiten für Pedelecs und Lastenräder, bestenfalls mit Ladeinfrastruktur. In verdichteten Wohngebieten wie der Innenstadt müssen sichere Abstellmöglichkeiten für die Fahrräder der Bewohner*innen, z.B. in Quartiersgaragen geschaffen werden.
    • Wir legen einen Schwerpunkt auf die Sicherheit der Radfahrer*innen. Dies gilt insbesondere für die Schulwegsicherheit. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen soll kontinuierlich ermittelt werden, wo Handlungsbedarf besteht und dieser schnellstmöglich behoben werden. Wir wollen so genannte Schulstraßen, also die Möglichkeit, Straßen vor Schulen temporärer zu sperren, im Dialog mit der jeweiligen Elternschaft testen, sobald es die rechtlichen Rahmenbedingungen in Baden-Württemberg zulassen.
    • Fahrradstraßen sind ein geeignetes Mittel, um das Radfahren attraktiver zu machen. Wir wollen gemeinsam mit der Bevölkerung geeignete Straßen identifizieren und diese zu Fahrradstraßen umwidmen.
    • Jede Ampelschaltung muss mit Blick auf Auto- und Radfahrende, Fußgänger*innen und den ÖPNV überprüft und optimiert werden. In den Stadtteilen und den Quartieren der Innenstadt sollen Fußgängerchecks durchgeführt werden (aktuell Förderprogramm vom Land).
    • Wir wollen mehr Tempo bei der Herstellung von Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Dies fängt beim nicht-abgesenkten Bordstein an und endet bei der nicht-barrierefreien Bushaltestelle und bei nicht-barrierefrei zugänglichen Gebäuden. Wir fordern von der Verwaltung ein Konzept, wie solche Hürden systematisch und zeitnah angebaut werden können.
    • Sobald die gesetzliche Grundlage im Straßenverkehrsgesetz geschaffen ist, wollen wir in Heilbronn eine Richtgeschwindigkeit von 30 km/h. Es sollen dann die Straßen, auf denen weiterhin 50 km/h gefahren werden darf, und die verkehrsberuhigten Bereiche (Spielstraßen) ausgeschildert werden. So sparen wir Schilder und die Folgekosten für Reinigung und Instandsetzung. Abweichende Tempovorgaben wie 20 oder 40 km/h sind zu vermeiden, um mehr Einheitlichkeit zu schaffen.
    • Die Einrichtung weiterer Bus-/Fahrradspuren: Versuchsweise soll eine Spur pro Fahrtrichtung auf der Allee dafür umgewidmet werden.
    • Car-Sharing ist ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende. Das Angebot in Heilbronn muss flächendeckend ausgebaut werden. Die Stadt muss gezielt auf Anbieter zugehen und durch clevere Ausschreibungen auch Car-Sharing in die Stadtteile und Wohnquartiere bringen. Ergänzend zum klassischen Car-Sharing wollen wir stationsungebundenes Car-Sharing in Heilbronn (Free-Floating). Die Stadt soll pro-aktiv auf potenzielle Anbieter zugehen.
    • E-Roller und Leihpedelecs finden wir grundsätzlich gut. Die Stadt soll gemeinsam mit den Anbietern die Abstellbedingungen enger reglementieren, um den aktuell vorhandenen Wildwuchs abgestellter Roller, die oft ein Sicherheitsrisiko darstellen, zu unterbinden.
    • Wir lehnen neue Straßen nicht grundsätzlich ab. Insbesondere dort, wo sie die Situation für Anwohner*innen verbessern wie z.B. bei der Verlängerung der Saarlandstraße, stehen wir ihnen positiv gegenüber. Die Untertunnelung des Bahnübergangs an der Kreuzung Hafenstraße/Paula-Fuchs-Allee lehnen wir aus Kostengründen ab und fordern die Verwaltung auf, weiterhin alle Möglichkeiten zu verfolgen, eine ebenerdige Querung zu schaffen.
    • Perspektivisch wollen wir im Rahmen moderner Mobilitätskonzepte auch in unseren Regionen bisher noch nicht gebräuchlichen Verkehrsträgern einen Platz geben; z.B. innerörtliche Seilbahn- oder Sessellift-Verbindungen, die auch als touristische Attraktion einen Mehrwert generieren können.
  • Bus und Bahn

    Unser kommunales Nahverkehrsunternehmen mit Bus und Stadtbahn steht im Mittelpunkt der Verkehrswende. Der Beitrag des ÖPNV zum Klimaschutz ist inzwischen fester Bestandteil des Klimamasterplans der Stadt Heilbronn. Mit Aktionen, wie kostenlose Fahrten zu bestimmten Ereignissen, z.B. Adventssamstage, mit einem „Tagesticket für eine Woche“ kann das Angebot ausprobiert werden. Den Ausbau barrierefreier Haltestellen haben wir mit vielen Anfragen und Anträgen forciert. Die Stadtbahnhaltestelle am Hauptbahnhof wird erweitert, das Fahrradparkhaus ist im Betrieb.

    Wir fordern:

    • Ein Tagesticket für drei Euro für freie Fahrt in ganz Heilbronn.
    • Zuverlässiger Fahrplan u.a. durch Ausbau bevorrechtigter Busspuren.
    • Anschaffung von E-Bussen.
    • Neubau des Betriebshofs für die städtischen Verkehrsbetriebe.
    • Ausbau der Bottwarbahntrasse mit Anschluss von Horkheim über Sontheim bis in die Innenstadt.
    • Attraktive Arbeitsplätze für Busfahrer*innen.
    • Schneller Ausbau der barrierefreien Haltestellen.
    • Eine App mit aktuellen Fahrgastinformationen.
  • In unseren acht Stadtteilen und in der Kernstadt wohnen, arbeiten und leben über 135.000 Menschen. Zum friedlichen Zusammenleben tragen die vielen Vereine entscheidend bei. Ihre Angebote im Sport, mit Musik und Gesang, Geschichte und Kultur und vieles mehr für Jung und Alt sind unverzichtbar. Mit dem Sportpass, nun auch für Kinder, fördern wir die Mitgliedschaft in den Sportvereinen. Die Vereinsförderung ist seit Jahren fester Bestandteil unseres Handels, mit kostenlosen Übungsräume und Zuschüssen bei Investitionen. Die Ehrung langjähriger ehrenamtlich tätiger Bürgerinnen und Bürger ist mit uns eingeführt worden. Wohngebiete werden in allen Stadtteilen erschlossen, die Friedrich-Ebert-Trasse wird zu einem attraktiven innenstadt- und zugleich naturnahen Baugebiet entwickelt.

    Die Bürgerämter bieten wohnortnahe Dienstleistungen und die Bezirksbeiräte und Ortskartelle sind wichtige Ansprechpartner in kommunalen Angelegenheiten.

    Damit die Stadtteile sich gut weiterentwickeln fordern wir:

    • Verlässliche Anbindung der Stadtteile mit Bus und Stadtbahn an die Kernstadt und die wichtigsten öffentlichen Einrichtungen, wie z.B. Gesundbrunnen, SLK-Kliniken.
    • Erhaltung und Ausbau der Nahversorgung z.B. mit Lebensmittelmärkten.
    • Ärztliche ambulante Versorgung, z.B. durch Bereitstellung von Räumen.
    • Nachverdichtung und Ausweisung von Baugebieten im Einklang mit Landwirtschaft und Naturschutz.
    • Die Weiterentwicklung der kommunalpolitischen Arbeit in den Stadtteilen durch die Erprobung neuer Beteiligungsformate.

    Teilhabe und Transparenz kommunalpolitischer Entscheidungen

    • Um mehr interessierten Bürger*innen das Verfolgen von Gemeinderatsitzungen zu ermöglichen, fordern wir, unverzüglich einen Livestream der Sitzungen des Gemeinderats und der drei Hauptausschüsse (Verwaltung, Bau und Umwelt, Wirtschaft) einzurichten.
    • Um kommunalpolitische Entscheidungen transparenter zu machen, fordern wir die Vorberatung von Tagesordnungspunkten, die von allgemeinem öffentlichen Interesse sind, in den Ausschüssen nach §39 Gemeindeordnung Absatz 5 öffentlich durchgeführt wird. So können Bürger*innen Diskussionsverläufe und Entscheidungsprozesse besser nachvollziehen.

  • Für Schule und Vereine stehen Hallen zur Verfügung, über die Vereinsförderung für die Vereine kostenlos. Den Bau von vereinseigenen Räumen fördern wir ebenfalls durch erhebliche Zuschüsse. Bei der TSG Heilbronn wurde in Sontheim ein Bewegungsparcours offen für alle geschaffen. Die Anlagen des SV am Leinbach werden gebaut, die Anlagen beim Frankenstadion wurden saniert, eine Erweiterung der Anlage der TG Böckingen am See ist in der Planung. Diese und weitere Objekte finden stets unsere Unterstützung.

    Der Sportentwicklungsplan, der gemeinsam mit Schulen und Vereinen entwickelt wurde, findet unsere Zustimmung und Unterstützung. Wir werden bei der Umsetzung Schritt für Schritt mitgehen, damit ein breites Sportangebot für alle und Trainingsmöglichkeiten für die Heilbronner Spitzensportler*innen ausgebaut werden.

    In den städtischen Räumen, wie der Harmonie und in den Sälen in den Stadtteilen finden interessante kulturelle Veranstaltungen statt. Seit Jahren bemühen wir uns um bessere technische Ausstattungen, nicht immer bekommen wir dafür die notwendige Mehrheit. Wir bleiben dran.

    Unsere Bäder in Heilbronn, Kirchhausen, Neckargartach Frankenbach und Biberach sind wichtig für Schulen, Sport und Freizeit, unterstützt durch die Aktiven der DLRG, der Sportvereine und des Fördervereins Freibad Kirchhausen. Selbst unsere vierbeinigen Freunde planschen beim Hundeschwimmen am letzten Freibadtag fröhlich durch den Gesundbrunnen. 

    Mit Zustimmung der SPD-Fraktion und der SPD-Stadträtinnen im Aufsichtsrat der Stadtwerke Heilbronn wurden die notwendigen Sanierungsmittel bereitgestellt. Die Eintrittspreise wurden nur moderat erhöht, für Kinder mehrere Jahre überhaupt nicht. Eine Ausweitung der Freibadsaison scheitert seit einiger Zeit am Personalmangel, sobald sich diese Situation bessert, sind wir offen für eine Ausweitung z.B. in den Abendstunden und für mehr Flexibilität am Ende der Saison.

    Wir fordern:

    • Die Umsetzung der Vorschläge aus dem Sportentwicklungsplan nach einer Prioritätenliste in Absprache mit dem Stadtverband für Sport, den Vereinen und den Bedürfnissen der Schulen.
    • Die Ausbildung haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen für die Bäder mit besserer Bezahlung.
    • Mehr Schwimmlernkurse das ganze Jahr über.
    • Erhalt und Ausbau des Sport- und Freizeitbäderangebots, dazu Bau eines Kombibads von Frei- und Hallenbad an einem Standort.
    • Bezahlbare Eintrittspreise mit Vergünstigungen für Familien und attraktive Saisonangebote.

 

Hier könnt ihr auch das ganze Programm herunterladen: https://www.spd-heilbronn-stadt.de/dl/Kommunalwahlprogramm_Heilbronn_2024.pdf